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12. Oktober 2002 München

Naziaufmarsch in München blockiert
Die Nazis kamen mit ihrem Zug nicht durch.

Anläßlich der Wehrmachtsaustellung hatten Nazis eine Demo in München für den 12.10. angemeldet. Angesichts der angekündigten, breit unterstützen Gegenwehr(siehe: Bündnis gg. Rassismus) war deren Auftakt nur auf der Theresienwiese. Ein spät eingereichtes Verbot der Stadt wurde schnell gerichtlich aufgehoben.

Die Polizei hatte sich offensichtlich auf eine Durchsetzung des vollen Nazimarsches eingestellt: So war die gesamte Innenstadtroute komplett mit Halteverboten und zum Teil (Sonnenstraße) bereits mit Absperrgittern versehen, man mußte also ein Freiräumen des Weges durch die Polizei befürchten.

Im Vorfeld waren Gewerkschaftshaus und Goetheplatz als Treffpunkte angekündigt, um sich den Nazis entgegenzustellen. Ein Sammel- und vor allem Infopunkt war der Marienplatz, wo um 10 Uhr eine Antifa- Kundgebung stattfand, und von wo aus die Menschen dann postwendend weitergeschickt wurden, soweit sie überhaupt erst dort hin kamen.

Was zunächst gut geklappt hat: Schwanthalerstraße (DGB) und Bayerstraße (ver.di) waren von AntifaschistInnen einerseits und dann ebenso gründlich von der Polizei blockiert - da ging also nix mehr.

Von den beobachtbaren Polizeibewegungen her wurde spekuliert, daß die Nazis trotzdem über diese Strecke gelotst werden sollten, in der Lindwurmstraße (der anderen Strecke) und Umgebung wurden die Aktivisten allmählich ungeduldig ...

Die Nazis - nicht sehr viele, einige hundert - blieben sehr lange auf der Theresienwiese.

Bekannt war ja der Sendlingertorplatz als Ziel der Nazis. Es gab dann in der Lindwurmstraße und Umgegbung mehrere kleinere Blockaden, die von der Polizei zunächst teilweise abgedrängt werden konnten, es war ja dort auch noch nicht klar, wo man wirklich Nazis aufhalten könnte (zumindest gab es die Befürchtung, daß die Polizei denen einen Weg an der Lindwurmstraße vorbei suchen würde).

Entscheidend war dann die Blockierung des Goetheplatzes, wo die Polizei einen Korridor mit Absperrgittern eingerichtet hatte - an denen kam es dann durch das blinde Vorgehen der Polizei zu einem drastisch verletzen Demonstranten. Mehrere Antifaschisten gerieten unter ein Absperrgitter, das wohl die Polizei umwarf und dann trotz Warnrufen sich nicht bremsen ließ. Einer kriegte seinen Fuß nicht mehr raus: offenene Fraktur (er ist in Behandlung).

Mit der Zeit kamen eine Unmenge von Leuten über die Lindwurmstraße und allen möglichen Schleichwegen nach (Goethestr.war z.B. abgesperrt, half aber nicht). Die Polizei stoppte aber auch auf der Lindwurmstraße immer die Menschenmenge in Ettappen auf eine Art, daß im Ergebnis eine perfekte 3 - 4-fache Abriegelung stand :-)

Die Nazis machten dann weit vor dem Goetheplatz eingezwängt, von Sprechchören umringt, das was wohl eine Kundgebung werden sollte ... Ein Durchbruch durch die Polizei wurde dann (evtl. auch unter dem Eindruck der Verletzung) nicht mehr versucht ..

Beimm Rückweg der Nazis und an der Theresienwiese gab es immer wieder kleinere Konfrontationen ..

Fazit: Es hatte länger gedauert, bis man sich über den Ort der Nazidemo sicher sein konnte - solange verteilten sich die Massen weiträumig - dann hat es aber mächtig funktioniert ...


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