"Schlaflos in Gaza" - Was man über Gaza wissen sollte
Vortrag mit Lesung: Dr. Atef Abu Saif, Jürgen Jung
www.salamshalom-ev.de/veranstaltungen.html
Dr. Atef Abu Saif stammt aus einer Familie, die 1948 aus Jaffa vertrieben wurde und im Gazastreifen Zuflucht suchte. Er wurde dort 1973 im Flüchtlingslager Jabalia geboren. Er studierte an der Universität in Birzeit nahe Ramallah, bis Israel Studenten aus Gaza den Zu-gang zum Westjordanland sperrte. Er setzte sein Studium in England fort, an der Universität in Bradfort, und promovierte am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz.
Heute lehrt er an der Al-Azhar-Universität in Gaza-Stadt politische Wissenschaften und – ja – Kreatives Schreiben. Er ist nämlich auch – oder vielleicht vor allem – Schriftsteller. Sein Roman „A Suspended Life“ stand 2015 auf der shortlist des International Prize for Arab Fiction, des arabischen „booker“-Preises.
Im Moment wird in Gaza eins seiner Theaterstücke gespielt.
Von seinen zahlreichen wissenschaftlichen, literarischen und journalistischen Arbeiten interessieren im Zusammenhang mit seinem bevorstehenden Besuch vor allem zwei Publikationen:
- Im Frühjahr 2014, also vor der israelischen Invasion im Sommer, veröffentlichte er eine Studie über Israels Drohnen-Krieg im Gazastreifen:
„Sleepless in Gaza“
- Während der 51 Tage und Nächte der Gaza-Invasion im Juli/August 20014 schrieb er – „um mich zu vergewissern, dass ich noch lebe“ – eine Art Tagebuch, das unter dem Titel
„Frühstück mit der Drohne“
im Oktober 2015 auch auf Deutsch erschienen ist.
Dr. Abu Saif macht auf seinem Weg nach Oslo für ein paar Tage Station in Deutschland.
Der Abend hat – entsprechend der doppelten Begabung unseres Gastes - zwei Teile:
Im ersten Teil geht es um die sachliche Information über die Situation im Gazastreifen und die politische Analyse durch Vortrag und Beantwortung unserer Fragen: Was man über Gaza wissen sollte. (Wir haben für die Übersetzung aus dem Englischen und in das Englische mit Frau Kristina Breith eine professionelle Dolmetscherin gewonnen.).
Der andere Teil, in dem der Schauspieler und Sprecher Jürgen Jung Auszüge aus dem Kriegs-Tagebuch auf Deutsch und der Autor einen Eintrag auf Arabisch lesen werden, wendet sich mehr an unsere Vorstellungskraft und Fähigkeit zur Einfühlung, zum Miterleben.