Solidarität statt rechter Verschwörungswahn /Update 1
Die sich als Querdenker bezeichnenden Verschwörungsideologen, die sich auf ihren Veranstaltungen mit Rechtsextremisten, Antisemiten und Nazis gemein machen, rufen für kommenden Samstag zu einer Großdemonstration in München auf. Das können wir nicht unwidersprochen hinnehmen.
Mit vielen anderen Münchner Gruppen rufen wir zum Gegenprotest
am Samstag 12. September um 14 Uhr am Goetheplatz auf
Die Querdenken-Proteste sind brandgefährlich und das nicht erst seit dem inszenierten Versuch von Rechtsextremisten und Nazis, das Reichstagsgebäude, unseren Bundestag zu besetzen.
Die organisierte Neonazi-Szene ist nicht nur ein kleiner Teil der Demos, der zufällig mitläuft. Faschisten und Nationalisten haben die Demos nicht „nur“ unterwandert, sie bestimmen die Inhalte und Ziele der Veranstaltungen. Der Initiator der Querdenken Proteste - Michael Ballweg – will das Grundgesetz außer Kraft setzen und hat sich zur QAnon-Bewegung bekannt, einer so bizarr wie gefährlichen Verschwörungsideologie, die von Rechtsradikalen und Reichsbürgern bestimmt ist.
Immer mehr Menschen steigern sich durch diesen gefährlichen Einfluss in einen bizarren Verschwörungswahn, Rassismus und Antisemitismus hinein. Auch die Attentäter von Hanau und Halle waren Anhänger dieser Ideologien! Die aktuell immer mehr Zulauf gewinnenden durch Faschisten, Nationalisten und Nazis beeinflussten Verschwörungsideologien sind eine tödliche Gefahr.
Statt sich mit Wirtschafts- und Klimakrise, der katastrophalen Situation in Refugee-Unterkünften und von Leiharbeiter*innen in Fleischfabriken oder Erntehelfer*innen zu beschäftigen, fantasieren die "Querdenker" von einer Corona-Diktatur und rufen inmitten einer Pandemie zu Großdemonstrationen auf. Auch wenn sie „nur“ verwirrt scheinen, auch wenn sie sich mit Begriffen wie Frieden und Freiheit schmücken wollen – die Corona-Rebellen und Querdenker bleiben was sie schon immer waren: eine gefährliche verschwörungsideologische rechte Gruppierung.
Wir dürfen den Rechten gerade jetzt, wo viele Krisen sich verschärfen und es tatsächlich bestehende faschistische Netzwerke in den Sicherheitsapparaten gibt, nicht die Straße und die Bildsprache überlassen.
Wir brauchen solidarischen Protest, der die Pandemie und den Gesundheitsschutz ernst nimmt, und die sich zuspitzenden gesellschaftlichen Verwerfungen kritisiert.
Und wir brauchen mehr Menschen, die den Lügner*innen widersprechen, öffentlich und im eigenen Umfeld, auf den Gegenprotesten und zu jeder Zeit an jedem Ort.
Geht deshalb mit uns am 12.09. auf die Straße.
Ab 14 Uhr Kundgebung am Goetheplatz.
Bringt unbedingt eine mit Maske mit und haltet den Mindestabstand ein.
Da die Demo-Route der "Querdenker" aber noch nicht feststeht, kann sich das auch noch mal ändern, achtet also auf Ankündigungen.
Zahlreiche Organisationen und Gruppen rufen inzwischen zum Protest rufen auf, darunter:
.. jetzt auch die BIFA
Auf die Schnelle weitere knappe Anmerkungen aus der BIFA:
" .. gerade jetzt, wo viele Krisen sich verschärfen .."
Wichtige Erkentnisse und Erklärungen solcher Prozesse im Kapitalismus finden sich bei Naomi Klein, die gerade mit dem Buchtitel (auf deutsch) "Schockstrategie" das besonders herausgearbeitet hat, und auch jetzt in der Pandemie wieder Stellung genommen hat (klar, US-Amerikanisch). - Was anderes:
Aufrufe wie oben stehen für ein "breites" Bündnis, so kann man nicht unbedingt sprachliche Gemeinsamkeit in allen Punkten beanspruchen. Beispiel: Wenn von "unserem" Bundestag die Rede ist, wird doch unter den Teppich gekehrt, welche Macht- bzw. Wirtschaftspolitische Strukturen dafür sorgen, dass immer wieder klare Umfrageergebnisse kontinuierlich mißachtet werden, bei "unseren" (BIFA) Themen z.B. Bundeswehrauslandseinsätze (beenden), Rüstungsexport(-Verbot), Atomwaffenverbot der UN (unterzeichnen), usw. ...