Die tunesische Lokomotive - Impuls für einen neuen Internationalismus?

Montag, 30. Mai 2011 - 19:00

zum Nahen Osten ..

Referentin ist die Wissenschaftlerin und Publizistin Dr. phil. Christina Ujma aus Berlin.

Wenn Revolutionen die Lokomotiven der Geschichte sind, wie Karl Marx sagte, dann gilt das für die tunesische Revolution besonders, denn die dient als Beispiel für den Rest der arabischen Welt. Anders als die real existierenden Lokomotiven Tunesiens, die oft noch aus der Kolonialzeit stammen, war die revolutionäre Lokomotive ein Hightechmodell; einer erstaunten westlichen Öffentlichkeit führten die Tunesier vor, wie man mit Internet, Facebook und Handys erfolgreich einen Umsturz organisiert. Dabei waren sie auf sich allein gestellt, denn westliche Unterstützung bekam immer nur der korrupte Diktator Ben Ali, dessen Staatspartei bis vor Wochen noch Mitglied der sozialistischen Internationale war. Geholfen beim schnellen Erfolg hat sicherlich die Tatsache, dass Tunesien, abgesehen von schönen Stränden, wenig hat, was der Westen dringend braucht, weder Erdöl, noch einen Suezkanal, was die Einmischung in Grenzen hielt.

Veranstalter: 
Münchner Bündnis gegen Krieg und Rassismus
Veranstalter: 
Kurt-Eisner-Verein/Rosa Luxemburg Stiftung
Ort: 
EineWeltHaus