... wie Asche im Mund [GAZA]
... so das Bild, mit dem Bert Brecht die Notwendigkeit und Schwierigkeit schilderte, immer wieder für Frieden zu Argumentieren.
Das kommt mir wieder in den Sinn bei dem entsetzlichen Kriegszustand in Palästina.
Vorwand - Israels Sicherheit.
Vorwand? Ja klar. Israel könnte längst Frieden haben - wenn es der Israelische Staat wollte. Will er denn nicht?
Der politische Zynismus oder wie man das nennen sollte ist doch offensichtlich: Israel (behauptet es) will, daß Palästinenser den Staat, d.h. seine Grenzen anerkennen.
Nur: Israel ist nicht bereit, sich selbst auf seine Grenzen festzulegen - es gibt permanenten Landraub und permanente Agression gegenüber Palästinensern - die Fortsetzung der ursprünglichen Vertreibung.
Die "Welt" schaut zu - und wundert sich wohl insgeheim, warum denn nicht längst alle Palästinenser "freiwillig gegangen" sind, und das Land widerspruchslos den Israelis als Ganzes überlassen.
Das ist der Anspruch der Israelischen Politik, der weder mit Sicherheit geschweige denn mit Frieden zu tun hat.
Alle sehen und wissen es, aber die Palästinenser (wahlweise Hamas oder wer auch immer) sind schuld.
Es spiel keine Rolle, welche Fehler Palästinenser in der Vergangenheit gemacht haben - der offensichtliche Versuch Israels, seinen Landraub kontinuierlich zu vollenden, darf nicht stillschweigend akzeptiert werden!
Die Kriegsgreuel erst Recht nicht, aber das interessiert die "Eliten" weltweit immer nur sehr selektiv - wie wir sehen.
Noch was:
Das Verhalten des Israelischen Staats gegenüber den palästinensichen Gebieten kann man als "hochverdichtetes Modell" des Verhaltens der reichen/führenden Staaten des Westens gegenüber dem Rest der Welt ansehen:
- Es gibt privilegierte, relativ wohlhabende, geschützte Bereiche - und davon abgegrenzt Regionen "minderer Qualität" und insbesonderer eingeschränkter Souveränität, die in Abhängigkeit vor allem als billiges Arbeitskräftereservoir gehalten werden.
Menschenrechte etc. werden wenn überhaupt nur in den "privilegierten Bereichen" in Betracht gezogen, nur dort wird Fortschritt angestrebt. Es gibt auch in den privilegierten Regionen große Unterschiede in der Lebensqualität, die aber in Abgrenzung zu "draußen" als handhabbar gesehenw erden.
Die "nicht privilegierten Bereiche" beleiben das natürlich nicht freiwillig, es bedarf der Repression - überall.übrigens - das "Bantustan/Homeland"-Konzept der Apartheid-Zeit ist vergleichbar, insofern wird auch Israel richtigerweise mit Apartheid charackerisiert.
Obiges "Weltmodell" mit Globalisierung und Neoliberalismus ist momentan der herrschende Zustand. Es bleibt zu hoffen, da kommt noch was menschliches "hinterher" ... sicher kann man sich natürlich nicht sein.