Von der „Anstalt“ zum „Campus“

Friedenswochen
Freitag, 22. November 2013 - 19:30

Präsentation als PDF (6.9Mb!)Flugblatt zum Download

Über die Verknüpfung von ziviler und militärischer Forschung
am Beispiel des „Ludwig-Bölkow-Campus“

„Die Bundeswehr unterstützt vielfältige Forschungsaktivitäten. Der Rückgriff auf aktuelle, zivile Forschungsergebnisse und eine Vernetzung von ziviler Sicherheits- und militärisch geprägter Verteidigungsforschung sind dabei wesentliche Schlüsselelemente“ ... heißt es in der Einladung zu einer “nationalen Technologiekonferenz“.

In Ottobrunn auf traditionsreichem Gelände soll dies offensichtlich auch dem technisch-wissenschaftlichen Nachwuchs in der neu geplanten Einrichtung des Ludwig-Bölkow-Campus (LBC) beigebracht werden.

Im Frühjahr wurde zunächst unter dem Titel "Bavarian International Campus Aerospace and Security (BICAS)" ein „Innovationscampus“ eingerichtet, der im Sommer zu Ludwig-Bölkow-Campus (LBC) umgetauft wurde.

Im Zuge der Mitarbeit an einer geplanten Veröffentlichung der Informationsstelle Militarisierung (IMI) hat sich die BIFA mit diesem “Campus” beschäftigt. Nicht zuletzt die Forschung zu militärischen Drohnen bei beteiligten Einrichtungen prägt die politische Wahrnehmung dieses Projektes.

Der Ottobrunner Standort ist heute vor allem durch die Messerschmitt-Bölkow-Blohm-Werke (MBB, später DASA, EADS ..) bekannt.

Schon Ende 1937 gründeten just dort in Ottobrunn die Nazis eine „Luftfahrtanstalt“. Sie scheuten für ihre Aufrüstung keinen Aufwand auf dem Gebiet der militärischen Flugzeugforschung. Später kam ein Außenlager des KZ Dachau dazu und Zwangsarbeiter wurden als Arbeitskräfte eingesetzt.

Ab 1958 wurde das Gelände unter verschiedenen Firmennamen für die aufwendigen Technologien (auch was die staatliche Förderung betrifft) der Flugzeugforschung und Entwicklung genützt.

Wir wollen uns nicht bei der Vergangenheit aufhalten, es geht um die heutige Hochtechnologie-Entwicklung, es geht um die Studien- und Ausbildungssituation, es geht um die staatliche Forschungspolitik. Warum die penetrante Verknüpfung mit dem Militär?

Gewaltpolitik mit Drohnen ist die jüngste Eskalationsstufe der internationalen Beziehungen – erneut ein Anlaß, auch Wissenschaft & Technik an ihre Verantwortung zu erinnern!

Projekte wie dieser LBC sind nicht zuletzt der Versuch, die Gesellschaft weiter zu militarisieren. Dem wollen wir entgegenwirken.

Zu den Quellen gibt es bereits eine Linkliste! (wird aktualisiert)


Vortrag/Präsentation/Diskussion mit Ursula Epple und Franz Iberl (beide BIFA)

(Bei Interesse/Zeit ist am Abend vielleicht auch ein kurzes "Stimmungsbild" vom IMI-Kongress in Tübingen am Wochenende davor möglich)

Die BIFA ist bei den Münchner Friedenswochen 2013 auch Mitträger der Theatervorführung "SO HEISS GEGESSEN WIE GEKOCHT" der Berliner Compagnie am 8. November im Fingerle-Zentrum, die wir wärmstens empfehlen!
Veranstalter: 
Münchner Bürgerinitiative für Frieden und Abrüstung (BIFA)
Ort: 
EineWeltHaus Raum 109 (1.Stock) Schwanthalerstr. 80 U 4/5 Theresienwiese