Keinen Krieg gegen den Iran
Donnerstag, 26.1.2006, 19 Uhr im
EineWeltHaus München:
Clemens Ronnefeldt (s.u.): Thema Iran
Den "Showdown" gegen den Iran kann wohl niemand übersehen. Eine bedrückende Atmosphäre zusehen zu müssen, wie das Publikum auf einen Angriffskrieg vorbereitet wird. Der Mediendruck erzeugt irgendwann dann das Gefühl, man möchte es hinter sich haben - stop, nein.
Bei Telepolis stellt Prof. Meggle aus Leipzig das bedrückene Szenario dar
Im Folgenden weitere Texte/Links - wir wehren uns gegen Kriegspropaganda!
mehr ... Flugblatt zur Veranstaltung am Donnerstag: PDF beim Friedensbündnis (2xA5)
Clemens hat auf der Webseite des Versöhnungsbunds eine ausführlichere Analyse verfügbar gemacht (PDF 140kb) (Die Papierversion ist bei der AGDF zu beziehen). Beim Versöhnungsbund steht auch der lesenswerte Bericht von der Iranreise Dezember 2005.
Markus Euskirchen im Linkslog: Der Atom-Krieg* gegen Iran kommt. Was tun?
Er zitiert auch den obigen Telepolis-Text (Georg Meggle), um noch hinzuzufügen:
- Erkundigen Sie sich nach der nächsten Friedens- oder Anti-Kriegs-Gruppe in ihrer Umgebung. (Kann zur Not auch eine globalisierungskritische, eine (Dritte-)Welt-, eine Anti-Atom-Gruppe, Attac o.ä. sein. Nehmen sie sich aber vor anti-amerikanischen Nazi-Kameradschaften und ihrem Pseudo-Pazifismus in acht!)
- Gehen Sie unverbindlich zu einigen offenen Treffen und/oder Veranstaltungen und stellen Sie dort fest, dass Sie mit ihrer vom medialen Mainstream abweichenden Haltung nicht alleine sind.
- Treten sie einer der Gruppen bei oder gründen Sie mit ihren engsten Vertrauten eine eigene kleine Gruppe.
- Überlegen Sie gemeinsam, wie sie den medialen Mainstream unterwandern oder gar sabotieren können. Und nicht nur den: Vielleicht fallen Ihnen ja auch Mittel und Wege ein, die tatsächliche Kriegsvorbereitung und -führung, dort wo sie Ihren Alltag berührt, anzuprangern, zu delegitimieren und zu sabotieren.
- Bilden Sie mit Ihrer und anderen Gruppen Netzwerke. Seien Sie sich spätestens zu diesem Zeitpunkt des Interesses der kriegsinteressierten Repressionsapparate bewußt.
- Im derart größeren Zusammenhang können Sie dann auch die Akteure der Kriegspolitik (Regierungen, Militärapparate, Rüstungsfirmen, Medien, NGOs, die mit dem Militär kooperieren) direkt angehen (Bsp: Proteste gegen die Nato-Konferenz in München).
Im Freitag hat Mohssen Massarrat per Interview aufgeklärt (Link ungültig), Auszug:
"Freitag: Heißt UN-Sicherheitsrat, dass damit automatisch eine Eskalationsdynamik ausgelöst wird, die bis zum Militärschlag führen kann?
MM: Das ist sogar so geplant. Die amerikanische Taktik läuft seit anderthalb Jahren darauf hinaus, die potenziellen Gegner von möglichen Militärschlägen auf das diplomatische Parkett zu schicken, selbst aber gegenüber Teheran keinerlei Konzessionen zu machen, damit jede Diplomatie zum Scheitern verurteilt ist. Die Weltöffentlichkeit soll den Eindruck haben, der Westen hat alles getan und alles gegeben, der Westen hat stets vernünftig reagiert - trotzdem bricht der Iran das Völkerrecht und will Atomwaffen. Diese Stimmung haben die Amerikaner meines Erachtens meisterhaft herbei geführt, die Europäer waren in diesem Spiel ...
Freitag: ... nützliche Idioten? MM: Ja, nützliche Idioten. ...
Anläßlich der IPPNW-Tagung "Globalisierung, Krieg und militärische Intervention" jüngst in Frankfurt/Main wurde die Erklärung herausgegeben: "Für eine diplomatische Lösung der Iran-Krise".
Wir waren von der BIFA zu zweit bei der Tagung. Bemerkenswert der Hinweis von Johann Galtung am Samstag abend:
"Ein wesentlicher Schritt zur Lösung wäre es, daß sich USA und Großbritanien für den gewaltsamen Sturz des demokratisch gewählten iranischen Premierministers Mohammed Mossadegh im Jahr 1953 entschuldigen würden" (nur ungefähr aus dem Gedächtnis zitiert)
Bereits im November 2005 brachte das "Komitee für Grundrechte und Demokratie" aus ihrer Reihe "Bürger- und Bürgerinneninformation" die kleine Broschüre heraus: "Iran: Krieg oder Frieden?"
Das ist für Material für Leute ohne Internet, kann man bestellen, im Münchner Friedenbüro ist das Heftchen auch vorrätig.
Neu: Andreas Buro und Mohssen Massarrat haben im Auftrag der Strategie-Konferenz der "Kooperation für den Frieden" einen Appell an Kofi Annan für ein Moratorium und eine hochrangige UN-Mediationskommission im Iran-Atomkonflikt erstellt, mit dem eine Unterbrechung der Eskalation erreicht werden soll.
Info: Netzwerk Friedenskooperative, Telefon: 0228-692904 mailto:friekoop@bonn.comlink.org .
Im Rahmen der Gegenaktionen zur NATO-Sicherheitskonferenz findet am Samstag, 4.2.2006 ein Podium statt zum Thema "Krieg gegen den Iran?" mit Andreas Zumach (der vorher schon auf dem Marienplatz sprechen wird), Katajun Amirpur, Mohssen Massarrat (19 Uhr, DGB-Haus)