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Aufklärung nach gewaltsamen Tod eines Landverteidigers gefordert
Tegucigalpa. Das Hochkommissariat der Vereinten Nationen in Honduras hat den honduranischen Staat aufgefordert, den gewaltsamen Tod eines indigenen Schwarzen Landverteidigers an der Karibikküste von Honduras aufzuklären.
Am 28. Mai war Martín Morales Martínez, Aktivist der Garífuna-Organisation Ofraneh, im Fluss Gamma auf dem Gebiet der Gemeinde Triunfo de la Cruz tot aufgefunden worden. Vor fünf Monaten war die Leiche seines Kollegen Ricardo Arnaúl Montero an gleicher Stelle geborgen worden (amerika21 berichtete).
Morales und Montero waren Mitglieder des Landverteidigungskomittees der Gemeinde, das sich für Umweltschutz sowie den Erhalt und die Rückgewinnung des traditionellen Gemeindelandes der Garífuna einsetzt. Morales gehörte außerdem der lokalen Kommission an, die sich für die Umsetzung eines Urteils des Interamerikanischen Gerichtshofs für Menschenrechte aus dem Jahr 2015 einsetzt. Dieser hatte den honduranischen Staat dazu verpflichtet, den Garífuna von Triunfo de la Cruz ihr Land zurückzugeben, das von Dritten unter anderem für den Bau von Tourismusanlagen, Ferienhäusern und Villen besetzt wurde.
"Wir verurteilen diesen neuen Todesfall und die illegale Besetzung von Garífuna-Territorien durch Dritte, die Terror, Angriffe, Ermordungen und das Verschwindenlassen von Führungspersonen unserer Gemeinschaften nach sich zieht", so Ofraneh in einer Pressemitteilung. Die Nichteinhaltung des Urteils des Gerichtshofs zeige nicht nur die mangelnde Bereitschaft des Staates, die historischen Rechte der Garífuna anzuerkennen, sie bringe auch die Mitglieder der Gemeinschaft in ständige Gefahr und trage zur Verschärfung der sozialen Konflikte in der Region bei.
Im Juli 2020 waren vier Garifuna, darunter der Präsident des indigenen Gemeinderates von Triunfo de la Cruz, Sneider Centeno und zwei Mitglieder des Landverteidigungskomittees von schwerbewaffneten Männern in Westen der Ermittlungspolizei DPI verschleppt worden. Die Männer bleiben verschollen, das Verbrechen unaufgeklärt. Im März 2023 erklärte die UN-Arbeitsgruppe gegen Verschwindenlassen nach einem Besuch in Triunfo de la Cruz, dass es von entscheidender Bedeutung sei, alle Elemente des Verbrechens unabhängig zu untersuchen, einschließlich der möglichen Beteiligung von Amtsträgern.
Der gewaltsame Tod von Morales geschah nun nahezu zeitgleich mit dem Besuch einer Delegation des Interamerikanischen Gerichtshofes in San Juan Tela, einer Nachbargemeinde von Triunfo de la Cruz. San Juan hat ebenfalls Klage gegen den Staat eingereicht, um eine Rückgabe besetzter indigener Territorien zu erreichen. Der honduranische Unternehmerverband wandte sich in einem Brief an den Gerichtshof und versuchte erstmals direkt zugunsten der Landbesetzenden zu intervenieren.
Hiroshima und Nagasaki mahnen - Hiroshimatag 2023
Großmanöver Air Defender 2023
Mahnwachen im Juni: Verhandeln statt Schiessen
Stoppt den Krieg! Verhandeln statt Schießen! Stoppt das Töten in der Ukraine – Aufrüstung ist nicht die Lösung!
Nach der Pfingstpause gehen die Mahnwachen weiter!
In klarer Verurteilung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine ruft das Münchner Friedensbündnis zur Mahnwache für den Frieden auf:
Am Freitag, 16. Juni 2023
von 18.00 bis 19.00 Uhr,
vor der St. Michaelskirche in der Fußgängerzone Neuhauser Str. 6
Wir richten unsere Forderungen an die Bundesregierung, siehe 2.12.2022 ...
Onlineveranstaltung: Air Defender 2023
BE Strong?
Trauer um Winfried Wolf
auch ich bin betroffen ..
bei Lunapark21 der Nachruf auf Winfried Wolf,
und dort auch viele Weitere!

Sein breites Themenspektrum war faszinierend und immer erstaunlich gut passend!
Anerkennung der Multipolarität
Heute: 18:30 am Friedensengel: Solidarität mit Letzte Generation
hat geklappt; Jetzt Donnerstag 19 Uhr Altes Rathaus (Marienplatz)!
heute 24.5.2023 früh hat die Polizei bundesweit 15 mal bei Hausdurchsuchungen gegen
Mitglieder der Letzten Generation die Türen eingetreten. Außerdem haben sie
Konten beschlagnahmt und die Homepage der LG abgeschaltet. Der Vorwurf: Bilden
einer "kriminellen Vereinigung".
Diese krasse Verschärfung der Repression gegen die Klimabewegung geht uns alle
an! Und es zeigt mal wieder: zur Rechenschaft gezogen werden in diesem System
nicht diejenigen, die unsere Lebensgrundlagen zerstören. Stattdessen werden alle
kriminalisiert, die sich auch nur ansatzweise widerständig zeigen gegen die
Ausbeutung von Mensch und Natur.
Es ist mehr denn je notwendig, dass wir
zusammenstehen und der Repression geschlossen entgegentreten!
Deshalb treffen wir uns spontan zu einem Soli-Foto.
+++ HEUTE 18:30 Uhr am Friedensengel +++
Kommt alle! (Gerne Leute mitbringen und Nachricht weiterleiten)
Mahnwachen im Juni: Verhandeln statt Schiessen
Stoppt den Krieg! Verhandeln statt Schießen! Stoppt das Töten in der Ukraine – Aufrüstung ist nicht die Lösung!
Nach der Pfingstpause gehen die Mahnwachen weiter!
In klarer Verurteilung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine ruft das Münchner Friedensbündnis zur Mahnwache für den Frieden auf:
Am Freitag, 23. Juni 2023
von 18.00 bis 19.00 Uhr,
vor der St. Michaelskirche in der Fußgängerzone Neuhauser Str. 6
Wir richten unsere Forderungen an die Bundesregierung, siehe 2.12.2022 ...
Das nukleare Erbe der Marshall-Inseln


Das nukleare Erbe der Marshall-Inseln
Aktivist*innen von den Marshall-Inseln sprechen über die Folgen von Nukleartests für Menschen und UmweltWeltweit wurden über 2.000 Atomwaffentests durchgeführt; bis heute leiden Betroffene und ihre Nachfahren an den Folgen. Laut einer Studie der IPPNW kam es allein durch oberirdische Atomwaffentests bis zum Jahr 2000 zu 430.000 Krebstoten. Die betroffenen Regionen liegen fernab von den testenden Staaten und sind überwiegend von einer nicht-weißen Bevölkerung und ethnischen Minderheiten bewohnt.
Die deutsche Friedensbewegung setzt sich seit Jahrzehnten für ein Verbot von Atomwaffen ein. In den letzten Jahren wurde der Fokus dabei immer häufiger auf die Überlebenden der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki gelegt. Diese wichtige Perspektive macht das menschliche Leid und die humanitären Folgen deutlich, die von Atomwaffen verursacht werden. Viel zu selten wird in diesem Kontext aber über Atomwaffentests und deren Opfer gesprochen. Das wollen wir ändern. Junge Betroffene von den Marshallinseln berichten von der aktuellen Situation und dem bröckelnden Atommüll-Lager auf dem Eniwetok-Atoll. Im Pazifik führten die USA zwischen 1946 und 1958 67 Atombombentests durch.
Einige Atolle wurden dadurch unbewohnbar, viele Einwohner*innen wurden schwer krank und mussten ihre Heimat verlassen, nicht wenige starben an den Folgen der Tests. Durch den Klimawandel gibt es neue Gefahren; die Marshallinseln drohen überflutet zu werden.
Kommen Sie zu unserem Vortrag, bei dem wir auch die Musik der Inseln zu
Gehör bringen.
Freitag, 2. Juni 2023 um 19:00 Uhr im EineWeltHaus, Großer Saal
Militärhaushalt 2024
Ignorierte Tyrannen
ICBUW Statement zur britischen DU-Munition für die Ukraine
Internationale Koalition zur Ächtung von Uranwaffen (ICBUW = International Coalition to Ban Uranium Weapons)
Am 20. März 2023 wurde von Baroness Goldie, der Vertreterin des britischen Verteidigungsministeriums, bestätigt, dass das Vereinigte Königreich zusammen mit den Challenger 2 Panzern Munition mit abgereichertem Uran (DU) liefern wird. Dabei handelt es sich nach Angaben des Conflict and Environment Observatory (CEOBS) um CHARM3-Geschosse (L27A1 APFSDS), welche aktuell nicht mehr produziert werden.
Noch im Februar hat ICBUW in einer Newsletter-Sonderausgabe eine Liste mit Waffensystemen veröffentlicht, deren Lieferung an die Ukraine ansteht. In der Übersicht enthalten war auch die DU-Munition für Challenger 2, deren Lieferung nun offiziell bestätigt ist.
Vorschau: Am 6. November 2023 wird in München das 20jährige Gründungsjubiläum der ICBUW begangen - das Münchner Friedensbündnis ist dabei!
Fotos Marienplatz 8. April 2023 Ostermarsch
Ostermarsch München 2023

Ostermarsch München 2023
Das Münchner Friedensbündnis rief auf zum Ostermarsch am Samstag, 8. April 2023
#Ostermarsch #FriedensbuendnisMUC
- Aufruftext mit Unterstützerabschnitt (PDF-Download)- Flugblatt m. Text farbig (PDF-Download A4)
- Web-Formular zur Online-Unterstützung
- Unterstützerverzeichnis
- Postkarte 2S A6 (Downlad PDF)
- Presse u.a.:
- https://www.t-online.de/region/muenchen/id_100157420/-verhandeln-statt-s...
- https://www.tagesschau.de/inland/ostermaersche-151.html
- https://www.fraenkischertag.de/ueberregional/bayern/ostermaersche-in-bay...
Rückblick: Ostermarsch München 2022
Ostermontag 10.4.2023: "Ostermarsch Draußen"
Pressemitteilung 03.04.2022
Reden: Maria Feckl (Manuskript) - Brigitte Wolf (Manuskript) - Tobias Pflüger (Video, Manuskript)
... Fotos ...
- zum Spendenkonto

Moderation Sabine Scherbaum
- Rede Maria Feckl (Manuskript), DFG/VK
mit Samba Sole Luna
Strecke: Marienplatz - Rindermarkt - Rosental - Prälat-Zistrl-Str. - Corneliusstr. - Gärterplatz - Reichenbachstr. - Frauenstr. - Isartor - Tal - Marienplatz.
ca. 13:30 Uhr Abschlusskundgebung wieder Marienplatz- Städtisches Grußwort: Brigitte Wolf (Manuskript), Die Linke
- Rede Tobias Pflüger, Informationsstelle Militarisierung Tübingen IMI (Video, Manuskript)
- Musik: De Ruam
Tontechnische Betreuung: Fredie (info-at-ohton.net)
Ostermarsch-Aufruf 2023
Verhandeln statt Schießen
- Abrüsten statt Aufrüsten
Die weltweiten Kriege bringen den Menschen Tod und Leid. Hunderttausende Menschen bezahlten bisher den immer noch andauernden völkerrechtswidrigen Krieg Russlands gegen die Ukraine mit dem Leben oder wurden verwundet. Wir verurteilen diesen Krieg und fordern von beiden Seiten das sofortige Ende der Kampfhandlungen. Auch die NATO-Staaten befeuern den Krieg mit massiven Waffenlieferungen und sonstiger militärischer Unterstützung und tragen somit Verantwortung diesen Krieg mit zu beenden.
Nichts rechtfertigt Krieg. Das gilt für alle Kriege weltweit. Kein Krieg führt zum Frieden.
Eine weitere Eskalation des Krieges ist jederzeit möglich, mit Angriffen auf das Territorium Russlands, einer Ausdehnung auf NATO-Staaten, der Havarie eines Atomkraftwerkes im Kriegsgebiet oder dem Einsatz von Atomwaffen. Auch deshalb braucht es einen sofortigen Waffenstillstand. Bundesregierung und Europäische Union müssen sich ernsthaft um Friedensverhandlungen ohne Vorbedingungen bemühen. Wir sagen nein zur Lieferung von Waffen in Kriegsgebiete.
Auch andere Kriege und bewaffnete Konflikte – wie beispielsweise die völkerrechtswidrigen Angriffe der Türkei auf kurdische Gebiete oder der Krieg im Jemen – verursachen unsägliches Leid. Schluss damit!
Das Überleben der Menschheit sichern!
Der Krieg in der Ukraine und die weiter zunehmende Konfrontationspolitik der NATO-Staaten gegenüber Russland und China bremsen die Bekämpfung des Klimawandels aus.
Der Ersatz russischer Energielieferungen durch Flüssiggas aus den Golfstaaten und durch besonders umweltschädliches Fracking-Gas führt zu neuen Belastungen für die Biosphäre und für die Haushalte vieler Menschen in unserem Land. Die Klimarettung ist nur in einer gemeinsamen weltweiten Kraftanstrengung im Frieden möglich.
Mehr soziale Gerechtigkeit!
Die Sanktionen gegen Russland haben den Charakter eines Wirtschaftskrieges angenommen und verstärken weltweit Hunger und soziale Ungleichheit, auch in Deutschland. Milliarden, die nun in Aufrüstung fließen und die Profite der Rüstungskonzerne steigern, müssen durch die Allgemeinheit getragen werden, vor allem von Arbeitnehmer:innen und ihren Familien, Rentner:innen, Erwerbslosen sowie Studierenden und Schüler:innen.
Rechte Ideologien zurückdrängen!
Die Friedensbewegung ist international und antifaschistisch. Sie wendet sich entschieden gegen nationalistische, militaristische, völkische, rassistische, sexistische, antisemitische oder rechtspopulistisch-islamophobe Inhalte.
Wir demonstrieren mit dem Ostermarsch
- Für ernsthafte diplomatische Bemühungen für eine Verhandlungslösung im Ukrainekrieg und in anderen militärischen Konflikten! Jeder Frieden fängt mit einem Waffenstillstand an! Oberste Priorität muss die Verhinderung eines Atomkriegs sein!
- Kein Waffenexport in Kriegsgebiete!
- Für die Unterstützung der Kriegsdienstverweigerer und Deserteure aus allen Kriegsgebieten!
- Für Abrüstung statt Aufrüstung,
Stopp der weiteren Aufrüstung der Bundeswehr, nein zum 2%-Ziel, Umwidmung des 100 Milliarden-Pakets in ein Investitionsprogramm für Jugend, Soziales, Umwelt!
Für eine neue europäische Sicherheitsordnung, nicht gegen sondern mit Russland! - Für den Stopp der nuklearen Aufrüstung, Abzug der US-Atombomben aus Deutschland. Keine Anschaffung amerikanischer F 35- Kampfjets für den Einsatz der in Deutschland stationierten Atombomben durch die Bundeswehr. Keine Stationierung von amerikanischen Hyperschallwaffen bei uns!
- Beitritt Deutschlands zum Atomwaffenverbotsvertrag der UNO!
- Für die Einbeziehung der militärischen Klimaschädigung in die Umweltbilanz aller Länder. Deutschland sollte hier Vorreiter werden.
Das Münchner Friedensbündnis ruft auf zum
Ostermarsch am Samstag, den 8.04.2022
Aufruf zur Unterstützung 2seitig, Download PDFBitte unterstützt den Ostermarsch und diesen Aufruf -> zur Online-Unterstützung (Formular) -
für diesen Aufruf erhoffen wir bis zum Ostermarsch auf möglichst viele Unterstützungen!
Spendenkonto: Friedensbüro e.V., IBAN: DE66 7001 0080 0041 0398 01 BIC: PBNKDEFF
Möglichst bitte
Spenden - Einzelpersonen 10.-, Gruppen 25.- .. 50.- € oder (gerne!) mehr; Stichwort: "Ostermarsch"
Verwandte Inhalte auch zum Ostermarsch
- https://www.imi-online.de/download/Ausdruck-Maerz2023-web.pdf
- darin Jürgen Wagner: Der Ukraine-Krieg - Vorgeschichte – Verlauf – Interessen – Waffen! - https://www.spektrum.de/news/klimakrise-stefan-rahmstorf-im-interview/21...
- https://www.imi-online.de/2022/08/11/handbuch-ruestung-2/
- https://www.ippnw.de/presse/artikel/de/fuer-waffenstillstand-und-frieden...
- https://www.imi-online.de/2023/03/14/die-opfer-der-anderen/
- https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9201
(Vorsicht, nur vorrübergehend ganz zugänglich) - https://www.telepolis.de/features/Der-Einsatz-von-Uranwaffen-in-den-juen...
siehe auch https://www.ippnw.de/presse/artikel/de/aerztinnenorganisation-fuerchtet-... - (PDF) Vier tabuisierte Wahrheiten über den Ukrainekrieg - Ingar Solty im Freitag , via H.G.Fries
- https://zeitung-gegen-den-krieg.de/?id=47
- https://www.imi-online.de/2023/04/05/air-defender-luftverkehr/
- https://www.nrz.de/region/niederrhein/ukraine-krieg-nicht-dem-militaeris...
- https://www.solarify.eu/2023/04/10/640-deutschland-drohen-44-grad-erwaer...
- https://www.sueddeutsche.de/muenchen/fuerstenfeldbruck/fuerstenfeldbruck...
Schade, der Link wird nur Abonnenten ganz gezeigt :( hat jemand noch den ganzen Text? - https://www.lebenshaus-alb.de/magazin/014674.html
- https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9221
Die Mahnwachen im Mai: Verhandeln statt Schiessen
Stoppt den Krieg! Verhandeln statt Schießen!
Stoppt das Töten in der Ukraine – Aufrüstung ist nicht die Lösung!
In klarer Verurteilung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine ruft das Münchner Friedensbündnis zur Mahnwache für den Frieden auf:
Am Freitag, 19. Mai 2023
von 18.00 bis 19.00 Uhr,
vor der St. Michaelskirche in der Fußgängerzone Neuhauser Str. 6
Wir richten unsere Forderungen an die Bundesregierung, siehe 2.12.2022 ...
Die Mahnwachen gehen weiter : Verhandeln statt Schiessen
Aktion Veranstalter: Münchner FriedensbündnisAufrüstung im Schwarzmeerraum
Gesetzentwurf der Regierung für Steuergerechtigkeit polarisiert Honduras
Steuererleichterungen für Firmen sollen überprüft werden. Teile der Unternehmerschaft organisieren Proteste und drängen Angestellte zur Teilnahme
Von Daniela Dreißig amerika21
"Man muss für meine Rechte protestieren." QUELLE:LUIS BARAHONA
Choluteca/Tegucigalpa. In Honduras ist es wegen des Gesetzentwurfs zur Steuergerechtigkeit zu einer Demonstration mit tausenden von Angestellten der Krabbenfischerei und der Melonen anbauenden Großunternehmen gekommen.
Laut honduranischen Medien wurde der Protest durch den Bürgermeister der Stadt Choluteca, die 145 Kilometer südlich der Hauptstadt Tegucigalpa liegt, organisiert. Durch einen möglichen Wegfall der Steuervergünstigungen und Investitionsanreize sehen die Protestierenden ihre Arbeitsplätze gefährdet.
Zur Untersuchung der Proteste beraumte Präsidentin Xiomara Castro daraufhin den Nationalen Rat für Sicherheit und Verteidigung ein, der alle Justiz-, Polizei- und Militäraktionen koordiniert. Von Seiten der Opposition wurde die Einberufung des Rates als Einschüchterung wahrgenommen und auf das Recht auf Versammlungs- und Meinungsfreiheit verwiesen.
Seit dem 8. Mai tagt die spezielle Kommission des Nationalkongresses in öffentlichen Anhörungen über den Entwurf des Steuergerechtigkeitsgesetzes (Ley de Justicia Tributaria, LJT). Vertreter aus der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft tragen dort ihre Empfehlungen vor.
Der Gesetzentwurf, der von der Regierung erarbeitet und am 4. Mai dem Parlament vorgelegt wurde, ist Teil einer umfangreichen Reform. Unter anderem sollen die Abkommen über Steuererleichterungen der Unternehmen überprüft werden. Das Gesetz "zielt darauf ab, Steuerschlupflöcher und Privilegien zu beseitigen, die einzelne Gruppen oder Sektoren begünstigen, die weder mehr Arbeitsplätze geschaffen noch für ein Wirtschaftswachstum gesorgt haben“, erklärt Sammy Castro, Wirtschaftswissenschaftler der Nationalen Autonomen Universität Honduras. Steuerliche Ungleichheiten sollen angegangen und eine einheitliche Steuer auf große Vermögen erhoben sowie die Steuerverwaltung insgesamt verbessert werden.
Victor Wilson, Aktionär der Grupo Granja Marinas und Ex-Präsident der Industrie- und Handelskammer des Südens, warnte in einer Fernsehdebatte, dass durch das Gesetz bis zu 200.000 Arbeitsplätze wegfallen würden. Marlon Ochoa, Staatssekretär der Finanzverwaltung, entgegnete darauf, dass die Proteste durch die Unternehmer initiiert seien. Sie hätten unter Androhung von Entlassungen und Lohnkürzungen auf ihre Angestellten Druck ausgeübt, so dass sie sich anschlossen. Weiterhin berichtete er, dass eines dieser Unternehmen seit 36 Jahren Steuererleichterungen genieße und diese vertraglich noch für die nächsten zwölf Jahre gelten.
Neben der Nationalen Partei und einigen Unternehmensverbänden, die den Gesetzentwurf ablehnen, stimmen jedoch viele Unternehmer:innen und Vertreter:innen der Zivilgesellschaft zu. So spricht sich Miguel Zablah, Unternehmer aus Tegucigalpa, für die Verabschiedung des Gesetzes aus. "Ich habe Unterlagen eines Unternehmens in Tegucigalpa gesehen, das siebenhundert Millionen Umsatz im Monat macht und keine Steuern zahlt. Es haben alle Honduraner:innen Steuern zu zahlen." Auch Efraín Rodríguez vom Verband der Mikro- und Kleinindustrie in Honduras spricht sich für Gerechtigkeit in der Steuerabgabe aus. "Als die Bevölkerung bei den letzten Wahlen wählte, stimmte sie für einen wirklichen Wechsel, für mehr Inklusion, für mehr Leistungen. Dieses Gesetz ist Teil dieses Wechsels, den sich die Bevölkerung wünscht. Die Verantwortung liegt nun bei den Abgeordneten, die das Gesetz nicht als politisches Projekt sehen sollten, sondern als ein Thema, um Honduras voranzubringen."
Die Liberale Partei würde dem Gesetz nur dann zustimmen, wenn ein Fiskalpakt einbezogen würde, in dem Arbeitnehmer, Regierung, politische Parteien und Unternehmer einen Dialogprozess einleiten und den Missbrauch und die Preiserhöhungen bei landwirtschaftlichen Gütern verhindern. Darüber hinaus solle ein Vertraulichkeitsgesetz in Bezug auf das Bankgeheimnis erarbeitet werden.
Als Protest gegen den Gesetzentwurf, in dessen Entwicklung er nicht einbezogen wurde, war bereits am 24. April der Unternehmer Pedro Barquero von seinem Amt als Minister für soziale Entwicklung zurückgetreten.
Victor Fernández, Anwalt und Koordinator der honduranischen Umweltorganisation "Breite Bewegung für Würde und Gerechtigkeit" (MADJ), unterstützt das Gesetz und erklärt gegenüber amerika21: "Die Regierung hat die Korruption der großen Unternehmerschaft, die sehr hohe Gewinne einstreicht und kaum Steuern zahlt, bloßgestellt." Er ruft die Mitglieder der MADJ dazu auf, sich vor dem Kongress zu versammeln. "Das Gesetz ist noch das Geringste. Was wir brauchen ist nicht nur ein Steuergerechtigkeitsgesetz, was wir brauchen ist eine umfassende Gerechtigkeit und die kann nur durch einen Sozialpakt im Land erreicht werden", unterstreicht Fernández.
Es wird erwartet, dass es in den nächsten Tagen zur Abstimmung im Nationalen Kongress kommen wird.